Ein klares Nein zum Bayer 04-Campus


Stellungnahme von Sonja Wienecke zu den Planungen der Stadtverwaltung an der Alfred-Nobel-Straße in Monheim
Für den Erhalt unseres regionalen Grünzugs – mit Verantwortung, mit Herz und für Lebensqualität

Ich habe zu den Planungen der Stadtverwaltungen zum Thema Bayer 04-Campus eine klare Haltung: Ich lehne dieses Projekt vollumfänglich ab. Weil ich überzeugt bin, dass es in seiner jetzigen Form weder ökologisch noch stadtplanerisch verantwortbar ist. Hinzu kommt, dass es  Monheim keinen erkennbaren Mehrwert bringt.

Ich nenne vier Gründe für mein entschiedenes Nein.

  1. Der tatsächliche Flächenbedarf ist völlig unklar. Denn bis heute hat niemand transparent und nachvollziehbar dargelegt, wie viel Fläche Bayer 04 für das neue Sportleistungszentrum tatsächlich benötigt. Die Rede ist immer nur davon, was gewünscht ist. Alternative Planungen wurden bis heute nicht vorgestellt. Stattdessen ist ohne eine belastbare Bedarfsanalyse stets von 22 Hektar die Rede. Es handelt sich um einen massiven Eingriff in unsere Landschaft. Meiner Meinung nach darf ein solcher nicht auf Annahmen beruhen.
  2. Ich komme zu dem Ergebnis, dass für Monheim kein Nutzen gegeben ist. Denn weder wirtschaftlich noch sozial oder infrastrukturell ergibt sich für Monheim ein Vorteil. Es gibt keine belastbaren Zusagen, dass lokale Unternehmen profitieren. Oder dass dauerhafte Arbeitsplätze für Monheimerinnen und Monheimer entstehen.
  3. Die Aussagen gegenüber der Öffentlichkeit sind teils irreführend. Denn beispielsweise die Behauptung, die Bundesliga-Lizenz von Bayer 04 stehe auf dem Spiel, ist nicht belegt. Ich habe den Eindruck, hier wird gezielt künstlicher Druck aufgebaut. Es gibt bereits Übergangslösungen.  Auch die angebliche Nachhaltigkeit des Projekts halte ich angesichts der großflächigen Versiegelung, des enormen Wasserverbrauchs und der Verkehrsbelastung für mehr als fragwürdig.
  4. Die Belastungen für die Menschen in Monheim wären erheblich. Denn Licht- und Lärmimmissionen in direkter Nähe zu Wohngebieten, zusätzlicher Verkehr und potenzielle Risiken für Grundwasser und Frischluftversorgung stehen einem völlig unklaren Nutzen gegenüber. Der geplante Standort liegt im Bereich der Grünen Acht, eine der letzten großen, zusammenhängenden Grünflächen in unserer Stadt. Dieses Grün darf nicht geopfert werden. Die darüber hinaus vorgeschlagene Ausweitung von Gewerbeflächen zur Kompensation der Sportflächen lehne ich deshalb erst recht klar ab.

Als Bürgermeisterkandidatin habe ich mich intensiv mit dem Vorhaben und seinen Auswirkungen befasst. Ich war von Beginn an vor Ort, habe mit Bürgerinnen und Bürgern gesprochen und mir deren Argumente und Befürchtungen sehr genau angehört. Ich habe alle frei zugänglichen Informationen zu dem Projekt aufmerksam gesichtet. Durch meine Tätigkeit in Langenfeld kenne ich die Gesamtdiskussion rund um eine jahrelange Flächensuche, zuletzt unter anderem am Laacher Hof in Monheim.

Mein Fazit ist klar:

  • Ich lehne das in dieser Größe geplante Leistungszentrum von Bayer 04 auf dieser Fläche entschieden ab.
  • Ich unterstütze die Petition für den Erhalt des Grüngürtels.
  • Und ich fordere Bayer 04 Leverkusen sowie die Planungsverantwortlichen auf, ernsthaft nach weiteren Alternativen zu suchen. Und zwar fernab unserer wertvollen regionalen Grünfläche.

Ich setze mich für eine Stadtentwicklung ein, die Zukunft gestaltet, aber dabei für Menschen, Natur und Lebensqualität Verantwortung übernimmt. Das bedeutet: Ja zur Zusammenarbeit mit Unternehmen und zur Schaffung von Angeboten, aber eben nicht um jeden Preis. Und vor allem nicht auf Kosten von Naturflächen, die uns allen gehören, heute und in Zukunft.

Ich stehe für ein Monheim mit Verantwortung, mit Herz und mit Weitblick.

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