Monheim lebt weiter über seine Verhältnisse. Bürgermeister Daniel Zimmermann hat ein Meerfest am Greisbachsee veranstaltet, obwohl er angesichts der desolaten Haushaltslage der Stadt jeden Euro dreimal umdrehen müsste, bevor er diesen ausgibt. Der Rummel am Wasser ist völlig unnötig und auch unverantwortlich gewesen. Unnötig deshalb, weil die Bürgerinnen und Bürger am Rhein genug alternative Möglichkeiten haben, Wassersport zu treiben. Der Ruderverein Monheim 1968 e.V. und der Monheimer Kanu-Club 1972 e.V. sind Beispiele dafür. Und unverantwortlich, weil ein bislang ungestörtes Landschaftsschutzgebiet in ein Naherholungszentrum verwandelt werden soll.
Mich erinnert das an die Herrscher im alten Rom, die die Bevölkerung mit Brot und Spielen von politischen Problemen abgelenkt haben. Weil die Finanzpolitik im Rathaus am Abgrund steht, gilt in Monheim ein striktes Haushaltssicherungskonzept. Nur mit Hilfe dieser Auflage soll es gelingen, dass die Stadt hoffentlich in zehn Jahren wieder mit schwarzen Zahlen planen kann.
Die Verschuldung ist dramatisch hoch, die finanzielle Talfahrt geht ungebremst weiter. Deshalb muss die Stadt konsequent sparen. Und zwar bei allen freiwilligen Leistungen, die Geld kosten. Jeder Privatmann in einer solchen Situation würde sich verkneifen, in die Kneipe zu gehen. Ein Unternehmer mit einer derart miserablen Bilanz müsste im Rahmen der Zwangsvollstreckung eine eidesstattliche Versicherung leisten. Aber Monheim feiert ein Meerfest. Meiner Meinung nach war das reine Eigen-PR für die Marina. Noch so ein unverantwortlich überteuertes Peto-Prestigeprojekt, das niemand braucht und auch nicht bezahlen kann. Wie gut, dass der Unmut der Bürgerinnen und Bürger über so viel finanzielle Verantwortungslosigkeit in Monheim am Rhein unüberhörbar größer wird.